Schulname

Die Grundschulen im Bezirk Schöneberg tragen Namen nach Landschaften aus der weiteren Umgebung Berlins (Mark Brandenburg).

Der Name unserer Schule bezieht sich auf einen kleinen Nebenfluss der Spree. In Mecklenburg-Vorpommern befindet sich eine Ortschaft, die auch diesen Namen trägt.
Die L ö c k n i t z fließt, nachdem sich ihr Wasser aus sumpfigen Gebieten im Maxsee gesammelt hat, durch ein Tal, das in der Eiszeit neben dem ausgedehnten „Roten Luch“ entstanden ist. Sie bildet einen kleinen Nebenfluss der Spree und durchquert große Wälder (Naturschutzgebiet). Nach etwa 30 km mündet sie im Flakensee in der Nähe von Erkner. zwischen diesem und den etwas weiter nördlich liegenden Werl-, Peetz- und Möllensee befindet sich der Löcknitz-Kanal. Er wurde 1913 gebaut, um der Schifffahrt den Zugang zu Kiesgruben zu ermöglichen. Heute fahren Ausflugsdampfer diese Strecke nach Alt-Buchhorst.
1247 wird dem Abte Roderich und dem Kloster Zinna von den Markgrafen Johann I und Otto II zu Spandau eine Urkunde ausgestellt, die die Grenzen des klösterlichen Eigentums angibt. Darin werden u. a. die Löcknitz und der Flakensee genannt.
Das kleine Dorf Kienbaum liegt unmittelbar am Ufer der Löcknitz. Es hat eine wechselvolle Geschichte gehabt, da Ort und Fluss im 15. Jh. im Grenzgebiet zwischen dem Einflussgebiet des Klosters Zinna und dem Bistum Lebus lag. Neben der spärlichen Landwirtschaft lebten die Menschen von der Bienenzucht und bis 1870 war der Krebsfang aus der Löcknitz von großer Bedeutung. Die Krebse wurden nach Berlin, Köln und sogar nach Paris verkauft.
In der Nähe des Ortes befindet sich der Schlossberg mit einem besiedelten Platz, Liebenberg, an dem früher auch eine Burg stand. Durch zahlreiche Funde nimmt man an, dass auch schon im frühen Mittelalter dort Menschen wohnten.
Liebenberg liegt am Löcknitzpass, einer kleinen Höhe zwischen der Löcknitz und dem Bach Köpernitz (auch Stöbber), der aus dem Roten Luch kommt. Hier verlief die alte Handelsstraße zwischen Berlin und Frankfurt an der Oder. Die Liebenberger Mühle diente früher zum Mahlen des Korns und zum Sägen des Holzes. Heute ist sie verschwunden, nur das Wasser der Löcknitz rauscht über das alte Wehr.

Es gibt viele Sagen vom Löcknitz-Gebiet:
„Die Löcknitz ist eine Furche, die der Teufel und dessen allseits bekannte Großmutter gezogen haben. Die Großmutter sollte das Ziehen lernen, vermochte aber wegen ihrer Altersschwäche trotz fortwährender Peitschenhiebe, die ihr der teuflische Enkel verabreichte, nur durch vieles Hin- und Herspringen den Pflug vorwärtsbringen. Daher die zahlreichen Windungen der Löcknitz.“
„Was wussten die alten Schäfer auf den Löcknitzweiden nicht alles vom alten Ritter, gemeint ist der Ritter vom Liebenberg, der am Löcknitzpass an der alten Straße als Wegelagerer in seiner Burg überfallen und umgebracht, sein Leichnam wurde im Löcknitzmoor versenkt. Eine weiße Frau spukt im alten Damm vor der Löcknitz-Brücke herum und erschreckt die Wanderer und Fuhrleute.“
„Dort macht auch der Mann ohne Kopf die Pferde bäumen, so dass sie mit Kutscher und Wagen in die Nacht hinausjagen und oft genug im Sumpfe versinken…“

(Nach: Zwischen Schorfheide und Spree, Hrsg.: Dr. M. Weiß und M. Rehberg, Berlin 1940)